
Die Präsentation der GMA - Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung- zum Thema
"Entwicklungsperspektiven des Beherbergungsgewerbes in Waldbronn" sollte nun eigentlich für Ernüchterung sorgen:
Kurz zusammengefasst kommt nur ein "Business-Hotel" mit moderaten Preisen und mindestens 100 Betten nur am
Standort Waldbronn-Nord (Neubaugebiet Rück II) in Frage.
Und auch nur dann, wenn eine Auslastung von rund 60% erzielt werden könne. Dies würde bedeuten, dass die Übernachtungszahl von rund 22.000
Übernachtungen in Waldbronn (2015) um 15-17.000 oder 75% auf rund 38.500 im Jahr gesteigert werden müsste.
Aus der Präsentation ergeben sich auch Hinweise auf den Wandel zum Thema Gesundheit und Gesundheitstourismus. Denn Fakt ist: Die Kur im herkömmlichen
Sinne ist tot. Und Sauna-Wellness reicht wohl nicht aus, um diesem Wandel folgen zu können, siehe -> Albtherme
Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden:
Die Finanzen: Nur kurze, dringend notwendige Atempause, aber Rechnungsamt warnt eindringlich

Der Leiter des Rechnungsamts, Philippe Thomann, präsentierte den Haushaltsverlauf 2016 sowie den mittelfristigen Ausblick.
Er stellte dar, dass sich wohl die Einnahmenseite - kurzfristig betrachtet - für das Jahr 2016 verbessert habe, die Ausgabenseite mittelfristig höchst
problematisch sei. Denn ab 2017 droht dennoch das Problem, dass die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr decken können.
Zitate:
"Es wäre unseriös diese einmaligen Mehreinnahmen für neue freiwillige Aufgaben oder das Erhöhen von Standards freiwilliger
Aufgaben bzw. der Pflichtaufgaben über das erforderliche Maß hinaus zu verwenden." Beispiele hierfür werden in der Präsentation deutlich
dargestellt.
Weiter:
" Die dauerhafte Finanzierung der bereits vorhandenen Aufgaben bzw. Infrastruktur der Gemeinde ist dadurch weiterhin nicht
gesichert."
Und:
" Die Atempause sollte genutzt werden, um auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts für Entlastung zu
sorgen."
Die gute und umfangreiche Präsentation kann unten heruntergeladen werden.
Ob Bürgermeister und Gemeinderäte sich die eindringlichen Worte des Finanzfachmanns zu Herzen nehmen und nun die Planungen
längerfristig angegangen werden - und nicht nur von der Hand in den Mund?
Philippe Thomann jedenfalls muss sich immer wieder wie der einsame Rufer in der Wüste vorkommen.
Und nachdem in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause am 27.7.2016 der vom Bürgermeister angekündigte "Masterplan"
jedenfalls nicht auf der öffentlichen Tagesordnung steht, werden wir weiterhin gespannt sein müssen, ob die kurzfristige Atempause den
Verwaltungschef und große Teile des Gemeinderats dazu veranlasst, die Probleme wie gehabt in die Zukunft zu verschieben.